Kurbellänge

   

Die zweite variable ist die Tretkurbellänge. Das ist der Abstand von Mitte Kurbelachse bis Mitte Pedalachse. In Gegensatz zur Trittfrequenz kann man die Tretkurbellänge während des Fahrens nicht ändern. Es ist wichtig dass letztere die spezifische Körpercharakteristik des Radrenners angepasst wird. Außerdem ist eine bestimmte Tretkurbellänge nur optimal für EINE bestimmte Trittfrequenz.


Es hat also wenig Sinn um eine optimale Tretkurbellänge zu bestimmen wenn die Trittfrequenz nicht betrachtet wird. Hull und Gonzales (1988) suchten die optimale Kombination zwischen diesen beiden Variablen. Um klar zu machen dass sowohl die Trittfrequenz als auch die Tretkurbellänge die auf die Kurbelachse ausgeübte Kraft beeinflussen, hat man folgende Formel festgelegt:

P = Fn.Lc.ȏ

P : auf die Tretachse ausgeübte Kraft
Fn : Effektive Komponente der Kraft auf das Pedal
Lc : Tretkurbellänge
ȏ: Winkelgeschwindigkeit des Pedalarms

Wenn bei einer konstanten effektiven Kraft auf das Pedal und einer konstanten Tretkurbellänge, die Trittfrequenz gesteigert wird, wird die Kraft auf die Tretachse zunehmen. Das gleiche passiert auch wenn die Trittfrequenz konstant gehalten wird während die effektive Kraft zunimmt

 

Auf Basis dieser Vergleichung kann man die Folgerung ziehen, dass die Trittfrequenz und die Tretkurbellänge möglichst groß sein sollen. Wie vorher festgestellt, muss für ein optimales Resultatdie die Trittfrequenz innerhalb bestimmten Grenzen liegen. Da die Trittfrequenz und die Kurbellänge sich gegenseitig beeinflussen, muss die Kurbellänge ebenfalls innerhalb bestimmten Grenzen liegen.
Forschung hat nachgewiesen, dass umso länger die Tretkurbel war um so niedriger wurde die Trittfrequenz. Auf Basis dieser Gegebenheit kann man wählen. Aber da spielt noch eine dritte Variable eine Rolle mit. Und das sind die Körpermasse im Allgemeinen und besonders die Länge der Beine. Hull und Gonzales (1988) haben festgestellt, dass die optimale Trittfrequenz niedriger liegt und die optimale Tretkurbellänge größer wird je nachdem die Beinlänge zunimmt. Das lässt sich erklären auf Basis einiger Prinzipien der Muskeltätigkeit

Warum braucht jemand mit längeren Beinen längere Tretkurbel?
Muskeln haben einen bestimmten optimalen Längebereich bei dem die meiste Kraft geliefert werden kann. Dieser Bereich wird größer je nachdem die Muskeln länger sind. Um dieser optimale Längebereich voll ausnützen zu können muss die Tretkurbel länger werden, damit die Gelenkwinkel größer werden und demzufolge die Lange der Muskel über einen größeren Abstand variieren. Hull und Gonzales (1988) fanden für eine Testperson mit einer Lange von 1 Meter 77 folgende optimale Kombination: eine Trittfrequenz von 110 UpM und eine Tretkurbellänge von 145 Mm. Diese Tretkurbellänge weicht ziemlich von der Standartlänge von 170 Mm ab. Bei einer Berechnung der Kostenfunktion der beiden Tretkurbellängen, wurde einen Unterschied von 2,4% festgestellt.
Die nebenstehende Tabelle basiert sich auf eine mehr pragmatische Annäherungsmethode und gibt eine Indikation wie die Tretkurbellänge sich im Verhältnis zur Körperlänge verhält (Burke 1996

 

 

Cranklengte

 

Force velocity curve

 

Wenn die Tretkurbellänge bei gleichem Trittfrequenz länger wird, werden die Muskeln sich über einen größeren Abstand zusammenziehen als Folge dieses größeren Bewegungs-ausschlag. Das muss jedoch innerhalb der gleichen Zeit-spanne passieren, das bedeutet dass die Kon-traktionsgeschwindigkeit des Muskels sich steigert. Das Kraftangebot verringert sich je nachdem die Kontraktions-geschwindigkeit zunimmt. (Hill 1938).

 

Kurbellänge (mm) Körperlänge (m)
160.0 <1.52
165.0 - 167.5 >1.52 - <1.68
170.0 >1.68 - <1.83
172.5 >1.83 - <1.89
175.0 >1.89 - <1.95
180.0 - 185.0 >1.95

 

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